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#146: Warten auf Rettungs-Deal: Chaos bei Thyssen-Krupp Steel
Jeden Morgen smarter. In <5 Minuten ⬇
🇮🇪, liebe Cruncher!
Irland hat ein kleines Luxus-Problem: €8,6 Milliarden Cash-Überschuss. Die große Frage ist jetzt: Was tun mit dem Geld?
Wir hätten da ein paar Vorschläge: Bezahlbarer Wohnraum oder erneuerbare Energien. Alternativ haben die USA auch ein paar Beispiele, wie man Geld los wird – zum Beispiel Luxushotels in Kriegsregionen bauen.
Let’s go!
before the bell
*Stand: Vortag, 22 Uhr - was diese Zahlen bedeuten 📊
bfd*
Chaos bei Thyssen-Krupp Steel: Warten auf Rettungs-Deal 🏭
Was ist passiert: Rund um die Stahltochter des Duisburger Konzerns Thyssen-Krupp hat sich ein irrer Machtkampf zwischen Gewerkschaften, Eigentümern, Management und Politik entfaltet
Vorläufiger Höhe- bzw. Tiefpunkt: Drei Vorstände sowie vier Aufsichtsräte (darunter Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel) traten geschlossen zurück
Next Up: Mit dem Chaos in der Stahlsparte wird nun eine Zerschlagung des Konzerns immer wahrscheinlicher 🔧
Die Details: Bisher wurden 20% der Stahlsparte an das Energieversorgungsunternehmen EPCG verkauft, hinter der der tschechische Milliardär Křetínský steht. Ein Verkauf von weiteren 30%, wenn nicht sogar mehr, an EPCG sollte folgen - doch nun bleiben weitere Entwicklungen unklar
Why, you might ask? Im Zentrum des Konflikts steht die Frage, wie die Stahlsparte im globalen Wettbewerb bestehen und gleichzeitig klimaneutral werden kann - Thema Grüner Stahl also
Zu viele Unsicherheiten: Woher der Wasserstoff für die klimaneutrale Stahlproduktion kommen soll, ist genauso unklar wie die Finanzierung des Umbaus: Das Vorhaben erfordert Milliardeninvestitionen, doch die Konzernspitze zögert, das nötige Kapital bereitzustellen
Verworrene Interessen: Sigmar Gabriel wollte den grünen Umbau in einem Verbund der Stahlhersteller organisieren, Konzern-CEO Lopez waren die Kosten dafür zu hoch - und auch die größte Einzelaktionärin, die Krupp-Stiftung, würde aus den Verkaufserlösen der Stahlsparte wohl effektiver Kunst, Kultur und Wissenschaft fördern können als mit den spärlichen Renditen der letzten Jahre 🤼♀️
Die Folge: Findet sich nicht schnell ein Käufer für die Stahlsparte, ist die Zukunft von 27.000 Beschäftigten ungewiss - Beobachter fürchten schon ein “zweites Rheinhausen”, in Anspielung auf den erbitterten und letztlich erfolglosen Arbeitskampf um das dortige Krupp-Werk in den 80er-Jahren
Warum das wichtig ist: Weil der Konflikt um Thyssen-Krupp Steel symbolisch für die Herausforderungen, die auf die gesamte deutsche Industrie zukommen 🏭
Paradigm Change: Zahlreiche traditionell starke Industriesektoren stehen vor einer radikalen Neuausrichtung - von der Energiewende bis zur Globalisierung
Deal in Sight? Zumindest für das Hüttenwerk Krupp-Mannesmann (HKM) - immerhin das zweitgrößte deutsche Stahlwerk mit rund 3.000 Beschäftigten - gibt es wohl einen ernst zu nehmenden Interessenten
Remember The Name: Der in Hamburg ansässige Investor CE Capital Partners mit dem milliardenschweren Fonds Alta Fundamental Advisers im Rücken würde HKM gerne übernehmen ⏳
Further Reading: Finanical Times, Bloomberg
*Cruncher wissen: Big F*cking Deal 👀
partner
vc
BYD übernimmt Kontrolle: Was die Hedin-Übernahme für den EV-Markt bedeutet ⚡️
Was ist passiert: BYD, Chinas führender EV- Hersteller, übernimmt seinen deutschen Vertriebspartner Hedin Electric Mobility
Wofür das Ganze? Die Übernahme soll BYDs Position auf dem deutschen Markt stärken - und die Expansion in ganz Europa vorantreiben 🚗
Die Details: Durch diesen strategischen Schritt wird BYD die Kontrolle über seine Retail-Operations in wichtigen Städten wie Stuttgart und Frankfurt nun komplett übernehmen
Hintergrund: Hedin Electric Mobility war bisher für den Import und Vertrieb von BYD-Fahrzeugen in Deutschland verantwortlich - konnte die Verkaufszahlen jedoch nicht signifikant steigern
Proud Parent? BYD hat ziemlich ehrgeizige Pläne, bis 2026 einen Marktanteil von 5% am europäischen EV-Markt zu erreichen - in Deutschland liegt der Marktanteil derzeit jedoch bei bescheidenen 0,1%
Deshalb: Wird BYD den Import und Vertrieb nach der Übernahme direkt steuern, während Hedin weiterhin als Händler in drei deutschen Städten aktiv bleibt 🧑🔧
Führungswechsel: Kurz vor dem Deal hat Hedin seine Retail-Sparte in Deutschland unter neue Leitung gestellt, um sich auf die Rolle als Händler zu konzentrieren
Warum das wichtig ist: Mit der Übernahme sichert BYD sich eine schlagkräftige Vertriebsstruktur im deutschen Markt 🤝
Ausblick: Es ist zu erwarten, dass BYD sein Händlernetz in Deutschland erweitert und die Verkaufsbemühungen intensiviert - der Wettbewerb auf dem deutschen EV-Markt wird sich also weiter verschärfen 🤺
3 top reads
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Cruncher der Woche: Vielen Dank an Moritz, der vergangene Woche die meisten Leser:innen auf den Deals Crunch aufmerksam gemacht hat (Share-the-Newsletter-Funktion ⬇️)
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deal flow
m&a 🤝
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Rightmove: Aktien steigen, nachdem REA Interesse anmeldet (FT)
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vc 💸
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crypto 🌝
jobboard
📌 MorningCrunch: Editor Deals & Markets, Remote
📌 Jägermeister: Director Revenue Growth, Remote
📌 Kipu Quantum: Business Development Manager, Karlsruhe / Remote
📌 Cherry: Investor Relations Internship, Berlin
📌 Q.Ant: Chief Operating Officer, Stuttgart
📌 Inkitt: Business Operations Lead New Verticals, San Francisco
📌 Atmio: B2B Senior Marketing Manager, Hamburg
📌 living brain: Working Student Management Assistant, Heidelberg
what do you meme? 🤙
crunching on
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